Collage mehrerer kostümierter Darsteller, in unterschiedlichen Szenen
Gotthold Ephraim Lessing

Nathan der Weise

Nathan (der Weise) hat im Rahmen eines christlichen Pogroms seine gesamte Familie verloren. An die absolute Grenze des menschlich Ertraglichen geraten gelingt es ihm dennoch, nicht zu verzweifeln. Er begründet mit seiner angenommenen (christlichen) Tochter Recha und einer christlichen Erzieherin (Daja) eine neue Familie. Etwa 18 Jahre spater kommt ein Tempelherr nach Jerusalem und wird konsequenterweise (wie alle anderen Tempelherren) von Sultan Saladin gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Eigentumlicherweise begnadigt Saladin den jungen Mann, als er seiner ansichtig wird. In der weiteren Folge marschiert der eben Gerettete zufallig an Nathans brennendem Haus vorüber, rettet Recha und streunt weiter durch Jerusalem.

Damit die Sache nicht ganz so einfach wird, lernen wir in Jerusalem noch verschiedene andere Existenzen kennen (einen Derwisch, einen Nebenerwerbs­klosterbruder, Saladins schöne Schwester Sittah und als VIP den Patriarchen von Jerusalem). Außerdem sei erwahnt, dass sich der Tempelherr Hals über Kopf (also: nach Anlauf­schwierig­keiten) in Recha verliebt, von Daja zum Lieblings­schwiegersohn gekürt und letztendlich, da er ja eigentlich auch noch Rechas leiblicher Bruder ist, von Nathan quasi adoptiert wird. Ein schlaues Büchlein weist Saladin und Sittah schliesslich als Onkel und Tante von Recha und dem Tempelherren aus, was einer Beilegung des Nahost- Konfliktes gleichkommt (aber das macht Lessing nur so nebenbei, mit der linken Hand, gewissermasen). Rechtshändig und schwungvoll wird uns ein “Geschichtchen” erzahlt, ja DAS “Geschichtchen” – und, unter uns gesagt: Nathan will Saladin mit der Ringparabel vor allem eines sagen: “Auf eine blöde Frage gibt’s keine klare Antwort”, aber eventuell einen Denkanstos, die Antwort da zufinden, wo alle Antworten herkommen: in uns selbst.

Besetzung

Sultan Saladin Philipp Sternbach
Sittah, Schwester des Sultans Astrid Gorfer
Nathan Stefan Resch
Recha, Nathans Adoptivtochter Jana Gurinova
Alexandra Hauer
Daja, Gesellschafterin Rechas Cornelia Winkler
Anna Kircher
Ein junger Tempelherr Korbinian Groll
Al Hafi, ein Derwisch Benni Wimmer
Dan Nikolaevskij
Der Patriarch von Jerusalem Claudia Reissner
Nadja Weinberger
Ein Klosterbruder Dan Nikolaevskij
Benni Wimmer
Emir und die Mamelucken Tobias Klaghofer
Inspizienz Sylvia Winkler
Kostüme Cornelia Winkler
Sylvia Winkler
Regie Cornelia Winkler
Souffleur Tobias Klaghofer
Technische Leitung Benedikt Kittinger
Technik Nuria Vallaster
Philipp Winkler